Samstag, 13. November 2010

Manaus / zweiter Teil

Marcos ist jener Taxifahrer, den wir dazu erkoren haben, uns beide jeweils sicher ans Ziel zu bringen. Ein Amazonier, wie er leibt und lebt; isst alles, was sich bewegt oder an Bäumen wächst und findet es "muito gustosso" (oder so ähnlich), weiss viel über sein Land, die Tiere, Pflanzen usw. Allerdings spricht er nur brasilianisch-portugiesisch und mag Spanisch nicht so recht verstehen...aber: mit Händen und Füssen und viel Lachen klappt die Kommunikation dann doch.
Heute hat er uns in einen Park begleitet, der sowohl als vorübergehende Herberge für "elternlose" Tiere, wie auch als wissenschaftliche Institution dient. Die Organisation setzt sich ein für vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Wie es nun mal so ist zur Regenzeit in Amazonien: kaum waren wir da, goss es in Strömen. Mit breitem Grinsen im Gesicht erklärten uns die Tierpfleger, dass der Regen wohl erst am nächsten Tag wieder ein Ende finden würde. Die haben aber nicht mit zwei Schweizer Hexen gerechnet. Ist ein bisschen Regen etwa ein Problem für uns?? Also, nichts wie ab und kurz unter die "Naturdusche" - zum Anfreunden mit dem hiesigen Petrus - und ein kurzes, inniges Bitte-Bitte-lass-es-kurz-trocken-sein und schon ist die ganze Sache geritzt. Der Regen gab nach etwa 10 Minuten auf und die Sonne liess sich blicken.
Derweil lotste uns einer der Tierpfleger aus lauter Erbarmen (da wir ja extra aus der Schweiz angereist waren und jetzt im Regen standen) in die "verbotene Zone" zu den Baby-Becken der Peixe-Boi. So süss die Kleinen und ganz ohne Mami! Wir durften zusehen, wie sie aus einer Milchflasche gefüttert wurden und durften die Kleinen sogar kraulen.

Alles in allem genossen wir einen wunderbaren, abenteuerlichen Tag!

Freitag, 12. November 2010

Manaus

Manaus hat mein Herz nicht auf Anhieb erobert.
In den frühen Morgenstunden erreichten wir müde nach turbulenten, langen nächtlichen Reise unser Hotel. Erstaunt spähten wir durch die Dunkelheit und wunderten uns über die Lage des Hotels. Ist das Downtown?? Sieht aus wie ein Vorort von Zürich und die Strasse führte steil (seeeehr steil) am Hotel vorbei.

Eigentlich waren wir erstmal ganz froh angekommen zu sein und endlich ins Bett fallen zu dürfen. Doch dieser Tag schien noch mehr Ueberraschungen für uns bereit zu halten. Lori würde in den nächsten Tagen auf einiges verzichten müssen; den Gang aufs Klo zum Beispiel (Türe zu schmal) oder eine kühlende Dusche (Glaswände mit extra-schmalem Durchgang). Die etwas eigenwilligen Angestellten des Hotels wurden nur noch durch den noch eigenwilligeren Lift übertroffen. War man dann endlich mal drin in dem Lift, schien dieser ein Eigenleben zu entwickeln. Kaum einmal gelang es uns den achten Stock auf Anhieb zu erreichen; dieser arme alte Lift musste immer wieder vom untersten Stockwerk Anlauf holen, um es bis nach oben zu schaffen. Ja, gelacht haben wir viel; aber dann doch das Hotel gewechselt.

Manaus liegt in Amazonien, am Rio Negro. Dementsprechend ist das Klima heiss und feucht, und jetzt während der Regenzeit fällt zwei, drei Mal am Tag Regen. Das Zentrum der Stadt ist bunt, laut und sehr geschäftig. Berühmt ist das 1884 bis 1896 erbauten Opernhaus 'Teatro Amazonas' - sehr beeindruckend! Gerade in diesen Tagen findet das 7. Fimfestival Amazonia statt. Auf dem Platz vor dem Opernhaus darf jedermann die Live-Uebertragung auf einem grossen Bildschirm mitverfolgen. So sassen wir beide gestern abend inmitten der Amazonier und genossen die festliche Atmosphäre.







Mittwoch, 10. November 2010

...und plötzlich die lauten Stimmen; ein dröhnender Bass und eine andere höhere, feinere Stimme. Ich verstehe kaum ein Wort von dem Geschrei. Ich seh' mich um, die Zigarette noch im Mund. Nur einige Meter von mir entfernt stehen zwei Männer, streiten sich, schreien - und dann hat der laute Dicke eine Knarre in der Hand; ein irre grosses Ding und hält es dem Kleinen an den Kopf... 

Ja, gestern abend hatten wir unseren ganz persönlichen ägschen-film. Ganz ruhig sind wir aus der Gefahrenzone spaziert und schon war's auch wieder vorbei. Lori - ganz cool - meinte nur: ach ja, vor zwanzig Jahren war das an der Tagesordnung..

In den vergangenen Jahren scheint sich vieles verändert zu haben. Die Strandpromenade ist elektronisch überwacht und auch die Polizei markiert immer wieder Präsenz; Händler, die ihre Ware anbieten, gibts nur wenige und auch die sind relativ zurückhaltend.


Jardim Botanico








da gibt's nicht viel zu erzählen. Natur pur, Ruhe pur.

Freitag, 5. November 2010

Jesus Christ Superstar

Wie ein Superstar steht er da, die Arme weit ausgebreitet und ich habe den Eindruck, als wolle er sich gleich verneigen und sich bei seinem Publikum bedanken. Gigantisch wirkt die Jesus Statue auf dem Corcovado, wenn man ihr zu Füssen steht und den Blick nach oben richtet. Und richtig sympathisch, offen und freundlich wirkt das steinerne Gesicht...wen wunderts? Ungehindert wandert sein Blick über seine Schäfchen, keiner hats gewagt ihn ans Kreuz zu nageln.

Ausblick vom Corcovado


ein süsser kleiner "Einheimischer", der uns
spontan mit einer exklusiven Show unter-
halten hat...

Uebrigens: ich habe mich so gefreut über den - für einmal nicht gequält-leidenden - Ausdruck des Christus-Abbildes, dass ich das voller Begeisterung unserer Reiseleiterin Anne mitteilte.  Sie erklärte, dass die Statue deshalb mit weit ausgebreiteten Armen ausgewählt wurde, weil es aus der Ferne dann doch wie ein Kreuz aussieht. Ja mei....

Donnerstag, 4. November 2010

Angekommen...

Eine lange Reise....aber alles hat tadellos geklappt! So schnell wie wir passierte keiner die Kontrollen am Flughafen; alle Warteschlangen haben wir elegant umschifft! Selbst Michael Schumacher geniesst nicht den VIP-Status, wie er uns zugute kam! Ja, ja - wir haben tatsächlich Schumi getroffen...da stand er in der Touristenschlange vor der Passkontrolle, in seinem gelben T-Shirt, verschwitzt, wartend.... :-))
Und gestern um 14.00 Uhr sind wir endlich in Rio de Janeiro angekommen, herzlich begrüsst von der Reiseleitung. Schon zwei Stunden später rollten wir über die holprigen Pflastersteine auf der Suche nach frischen Früchten. Saftige abacaxi (Ananas) und kleine, süsse Bananen ergatterten wir bei einem alten, schrumpligen Strassenverkäufer, der sich ganz offen über unsere Kommunikationsversuche lustig machte.

Unseren ersten Ferientag haben wir an der Poolbar im vierzehnten Stockwerk des Hotels ausklingen lassen. Einen Caipirinha in der Hand und mit wunderbarem Ausblick über die Copacabana, über die sich langsam die Nacht senkt... Wunderbar!!

Montag, 18. Oktober 2010

noch 14 Tage...

Flug und Hotels sind gebucht, die Delphine vorgewarnt und die Rucksäcke auch schon bald gepackt..!

Lori, ich freue mich mega auf die abenteuerliche Reise zum Amazonas mit Dir! Baci